Swiss Eventing Club – Jahresanlass 29.2.2008 im Aarauerhof in Aarau
Von Wissen, Werbung, Essen, Klatsch, Jazz und Max'schen Übergriffen
Wer Leute am Gängelband motiviert vom Regen in die Traufe führen will, muss ein Gespür für Zeitmanagement haben. Dass da Zürich vor Bern kommt, auch wenn der Berner in Zürich arbeitet, erfuhren die über 50 SEC-Members am traditionellen Jahresanlass im Aarauerhof am Schalttag. Da schaltete und waltete zunächst der Zürcher SEC-Präsident Dr. Alfred Schwarzenbach und beendete die Mitgliederversammlung in nur gerade 30 Minuten. Nach einer ersten kleinen Benebelung durch Schweizer Apéro-Wein und Canapés, auf die man sich zwar nicht setzen, die man aber mit Genuss verzehren konnte, kam die Klarheit zurück mit dem Berner Dr. Michael Weishaupt, der am Zürcher Tierspital das Leistungszentrum leitet. Er benötigte zwar gut das Doppelte der zur Verfügung stehenden Zeit (der zweijährige Gennaro Sartori versuchte bereits in einer frühen Phase, ihm den Strom zu kappen, wurde aber mütterlicherseits an weiterer Sabotagetätigkeit gehindert), vermittelte aber dafür umso mehr Wissen zum Thema Trainingsbegleitung von Leistungspferden. Die eigens für den Abend zusammengeschnittenen Filme von Burghley 97, WM Rom 98 und EM Rom 07 fielen damit zwar aus dem Programm, aber dafür wissen wir jetzt, wie wir mithilfe modernster Technik vielleicht an die WM Kentucky 2010 kommen!
Das anschliessende Nachtmahl wurde vortrefflich untermalt vom St.Galler Jazz-Trio 'The Right Ride' mit dem von der Sektion Kuchichäschtli bekannten Drummer Manolo Riederer, dem groovigen Pianisten Daniel Rieser und dem einfallsreichen Bassisten Mirco Häberli. Der eingängige Sound war in Stil und Lautstärke geschickt austariert für das gemischte Publikum zwischen 2 und 66, wobei der 2-Jährige deutlich intensiver intervenierte und sich selbst in Szene setzte als die gelasseneren älteren Herrschaften.
Der verdiente Schweizermeister Jakob Röthlisberger aus Langnau im Emmental, der zu den älteren Aktiven zählt, aber immer noch elastisch Dressur reitet, präzis springt und schwungvoll durchs Gelände knattert, brach in seiner Ansprache eine Lanze für die Attraktivität unseres Sports und berichtete mit viel Ironie von der Schwierigkeit, den Ausstieg aus der Aktivzeit zu finden, wenn es doch immer noch so viel Spass mache.
Der berühmt-berüchtigte Max, Schrecken aller Humorlosen und Apparatschiks, der seinen Auftritt bereits im Vorfeld angedroht hatte, goss seinen Spott diesmal gottlob nicht über die aufrecht-braven Verbandsbeamten aus, die er sonst so gern ins Visier nimmt, sondern benutzte die Gelegenheit, als frisch ernannter 'Untertrainer Jungwuchs' das omnipräsente neue Lieblingsthema der sogenannt 'sexuellen' Übergriffe zu verballhornen, das – wie so mancher Furz aus der 'Neuen Welt' – nun auch bei uns mit vereinten Anstrengungen der Medien und Vereine – nicht zuletzt auch von Swiss Olympic – zum zwischenmenschlichen Problem Nummer 1 hochstilisiert wird. Wahrscheinlich war das auch der Grund, dass sich im Anschluss niemand mehr zu tanzen traute, wo rasch jeder Griff zum Übergriff mutiert. Bleibt zu hoffen, dass die fundamentalistischen Tierschützer das Thema nicht auch noch entdecken und uns die Reiterei als permanenten sexuellen Übergriff verbieten wollen. Immerhin sitzen wir auf den armen ausgebeuteten Tieren und erleben manchen Höhepunkt – natürlich auf deren Kosten. Dann dauernd dieser (Über-)Griff zum Hals, das Klopfen und Tätscheln! Und wenn man die glücksstrahlenden Augen eines CC-Reiters, einer CC-Reiterin beim Zieleinlauf einer Geländestrecke betrachtet, so sieht das nun wirklich verdächtig nach Lustgewinn aus. Also reisst euch in Gottes Namen in Zukunft zusammen und macht einen 'Lätsch', auch wenn's euch schwerfällt! Für die kleine verschworene Gemeinde der Maxisten hier der Text im Wortlaut: